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Willkommen in unserem kleinen Lumen-Café

 

Sie wundern sich sicher über diesen Link.
In fast jeder Buchhandlung gibt es mittlerweile kleine Sitzecken mit Café-Ambiente und kleiner Auswahl da Kuchen und Kaffee, Tee oder anderen Getränken. Was früer eine Lesecke war, ist heute ein Teil ausgeklügelter Gastronomie.
Wir werden Ihnen hier zwar nur einen virtuellen Kaffee oder Tee anbieten können, dafür aber 100% Lesestoff!

Unsere Leseproben wechseln wöchentlich und sicher ist auch für Sie etwas dabei!

Wir starten mit einer Leseprobe für kleine und große Kinder aus dem illustrierten Geschenkbuch von Miriam Pauls.

Die kleine Fee Rosalie, 16 Seiten 12x12, farbig illustriert

 

Anmerkung: Das Buch 'Regenbogenland-Kinder' erscheint nicht mehr über den Lumen Verlag

Die kleine Fee Rosalie von Miriam Pauls

Es war einmal eine kleine Fee im Feenland namens Rosalie. Sie hatte wunderschönes blondes Haar und rosa glitzernde Flügel. Rosalie war die Tochter vom Feenkönig Rupus. Er besaß ein sehr schönes und großes Feenschloss.

„Eines Tages“, sagte der Feenkönig zu seiner Tochter, „wirst du dieses Feenland regieren. Von jeder Blüte bis hin zu dem eisernen Feentor.“

„Nur bis zum Feentor, Vater? Aber dort hinten gibt es doch noch mehr. Was ist damit?“, fragte die kleine Fee und deutete zum Tor.

„Das weiß niemand so recht. Doch es wird erzählt dass die böse Hexe Scaro dort ihr Unwesen treibt“, sagte König Rupus leise und setzte sich in seinen Blütenthron. Jeder im Feenland fürchtete sich vor ihr, denn die Hexe war mächtig und stark. So, erzählten es zu-mindest die alten Feen den Feenkindern. Rosalie überlegte, sie wollte so sehr die Welt hinter dem großen Feentor sehen.

Eines Nachts wurde sie wach.
Sie schlich leise zum Thronsaal. Rosalie hörte, wie ihr Vater mit einem der Soldaten redete. Er sprach zu ihnen: „Ich will sie nicht mehr haben! Sie ist böse. Sie tut mir dauernd weh. Verbannt sie aus meinem Feenreich. Ich will sie hier nicht mehr sehen. Nie mehr!“

Als der Feenkönig das sagte, kamen Rosalie die Tränen. Leise schlich sie sich in ihr Zimmer zurück. Dort weinte und schluchzte sie bitterlich. Er mag mich nicht mehr. Aber warum? Was habe ich den getan? - dachte sie und flog aus dem Fenster ihres Zimmers hinaus in den Garten.

Oben im Thronsaal sagte ein Wachmann zum König: „Aber Rupus. Die Katze, sie ist doch so süß.“

„Dann behalte sie doch,“ schlug er ihm vor.

„Oh, danke mein König.“

Glücklich er eilte mit der rot gestreiften Katze fort.

Diese Plage war er nun los – dachte der König.

Vater will mich verbannen? Dann geh ich so. Ich werde zum eisernen Feentor gehen. – überlegte Rosalie kurz. Sie flog fort, immer weiter vom Schloss entfernt.

Bald war sie am Tor angekommen. Es war noch dunkel. Sie landete auf den kühlen Boden. Das Feentor sah alt und rostig aus. Kräftig zog sie am Henkel. Ihre Flügel flatternden wild. Nur mit Mühe bekam sie das Tor ein Stück weit auf. Schnell schlüpfte sie durch den schmalen Spalt. Einen dunklen gruseligen Wald konnte sie erkennen, sonst nichts – keine Hexe, gar nichts.

Plötzlich hörte sie etwas knacken und rascheln.

„Hallo? Ist da wer?“, flüsterte sie leise in die Nacht hinein. Ihre Stimme konnte man kaum hören. Da hoppelte ein kleines graues Häschen aus dem Gebüsch. Erleichtert atmete Rosalie auf. Vorsichtig ging sie in den Wald hinein. Doch da hörte sie etwas laut quietschen. Erschrocken, drehte sie sich zum Tor. Das Feentor ist zugefallen! „Oh nein das Feentor!“, schrie Rosalie und eilte zurück. Sie zog und drückte am eisernen Tor, aber es blieb zu.

„Huh, Huh! Es bringt nichts. Huh, Huh,“ sprach die dicke Eule im Baum.

„Wer bist du?“, fragte die kleine Fee, flog zu der Eule hoch und setzte sich neben ihr auf einen Ast.

„Ich bin Gerlinde und lebe hier im Wald der Hexe Scaro. Ich bewache das Feentor, dass niemand Einlass findet, der nicht in dieses Reich gehört und was ist mit dir?“, fragte die freundliche Eule.

„Mein Vater hat mich aus dem Feenland verbannt, er mag mich nicht mehr.“ Traurig senkte Rosalie den Kopf. „Gibt es wirklich eine Hexe hier im Wald?“

„Huh, Huh. Aber sicher! Nur heute ist Scaro auf einem Hexenkongress und kommt erst in zwei Tagen wieder“, freudig lächelte Gerlinde.

„Oh entschuldige. Huh, Huh. Ich habe dich noch gar nicht nach deinem Namen gefragt.“

„Ich bin Rosalie, die Prinzessin vom Feenland.“

„Warum hat dich dein Vater verbannt? Was ist passiert?“, fragend blickte Gerlinde sie an.

„Das ist es ja, ich weiß es nicht. Ich habe nur mitgehört wie mein Vater mich verbannen wollte. Dabei habe ich nichts Böses getan.“

Eine Träne nach der anderen kullerten der Fee die Wange herunter.

„ Oh, weine nicht. Hast du mit deinen Vater darüber gesprochen?“ Die Eule streichelte mit ihren sanften Flügeln über Rosalies weiches Haar.

„Nein, ich habe mich nicht getraut.“

Die Eule überlegte.

„Schau mal“, sagte sie und holte aus einem Baumstumpf einen großen Spiegel.

„Das ist Pirmin, ein Erdenkind. Sieh ihn dir an, was er macht.“

Rosalie schaute in den Spiegel. Sie sah nur einen bunten Regenbogen. Doch plötzlich verschwammen die Farben im Spiegel und es formte sich daraus ein Bild.

In diesem Bild konnte man einen kleinen Jungen sehen, wie er Ausversehen eine sehr hübsche Vase mit dem Arm umstieß. Rosalie sah, dass er Angst hatte. Schnell fegte er die Scherben zusammen und brachte sie in sein Zimmer. Dort versuchte er die Teile mit Kleber wieder zu kleben. Es war schwer. Immer wieder hielten die Teile nicht. Pirmin versuchte es nicht mehr, stattdessen schaute er in seine Spardose und holte alles Geld heraus was er noch hatte. Eilig lief er damit runter in den Garten. Seine Mutter und sein Vater saßen auf der Gartenbank und. „Papa, tut mir leid. Ich wollte das nicht. Ich habe versucht es zu kleben. Hier. Da hast du mein Taschengeld.“ Pirmin reichte seinem Vater das Geld. Erstaunt fragte er:

„Pirmin, was ist denn passiert?“

„Ich habe die teure Vase von Oma kaputt gemacht. Tut mir so leid“, weinte er.

„Ach Pirmin.“ Seine Mutter nahm ihn in den Arm. „Ist nicht schlimm. Wir kaufen einfach eine neue“ „Und ich finde das du sehr mutig bist, weil du uns erzählt hast, was passiert ist“, lobte ihn sein Vater.

Pirmin war glücklich, dass er dem Mut gehabt hatte seinen Eltern davon zu erzählen.

 

Die Eule nahm den Spiegel wieder und fragte: „Und, hast du was gelernt, weißt du nun, was zu tun ist?“

„Ich glaube schon. Ich muss mit meinem Vater reden. Vielleicht hatte er mich gar nicht gemeint und es war ein Versehen. Ich darf nicht einfach davon fliegen.“ Gerlinde nickte.

„Aber was ist, wenn er mich doch verbannt hat?“

„ Frage ihn doch einfach, dann weißt du es. Trau’ dich. Genau so wie Pirmin. Und es wird bald hell. Du solltest jetzt gehen.“

„Ja, du hast Recht Gerlinde. Danke, dass du mir geholfen hast.“

Dankbar umarmte Rosalie die alte Eule.

„Aber wie komme ich durch dieses Tor zurück ins Feenland?“

„Du musst die Augen schließen und dich sieben Mal im Kreis drehen, dann wird sich das Tor öffnen und du kannst hindurch.“ Sie winkte noch zum Abschied und flog über das Feentor hinweg.

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